Mit gezielter Staffelung, Durchlässigkeit und städtebaulichen Akzenten reagiert der Entwurf auf die besondere Lage des Grundstücks im Spannungsfeld zwischen dem verdichteten, zentralen Siedlungsraum im Osten und dem übergeordneten Grünzug der Leine im Westen.
Das Konzept nimmt im städtebaulichen Maßstab zunächst die Körnung der benachbarten Solitäre auf, entfaltet dabei jedoch über den gemeinsamen Vorplatz eine Ensemblewirkung mit dem Bestandsbau. Die klare Eingangssituation ermöglicht eine einfache Orientierung, kurze Laufwege und die sinnvolle Neuordnung der Außenräume.
Im Rahmen der Kubatur werden die unterschiedlichen Qualitäten des Ortes durch die Staffelung der Gebäudeteile in den Entwurf aufgenommen. Von den nördlichen und östlichen Gebäudeteilen werden so weite Blicke über den Innenhof in den Grünzug möglich. Darüber hinaus tragen die differenzierten Höhen zur Wiedererkennbarkeit, Maßstäblichkeit sowie der leichten Gestalt des Neubaus bei. Das Staffelgeschoss korrespondiert dabei im städtebaulichen Maßstab mit dem fünfgeschossigen Bestandsbau.
Das im Außenraum verfolgte Konzept der klaren Orientierung und der kurzen Laufwege wird in der inneren Struktur des Gebäudes wiederaufgenommen. Von der hellen, überdachten Eingangssituation aus werden alle Geschosse über einen zentralen Kern erschlossen. Vorzonen mit Blick zum gemeinsamen Platz ermöglichen auf jeder Etage einen angemessenen, übersichtlichen Zugang zu den Fachdiensten.
Leicht geneigte Brücken in der verglasten Fuge zwischen Alt- und Neubau binden die beiden Gebäude technik- und barrierefrei aneinander und geben den Blick nach Osten und Westen frei.
Zentraler Aspekt der Quartiersentwicklung Arnsberg ist die Entwicklung eines Areals mit grün- und freiflächenverträglichen Nutzungen aus Erholungs-, Freizeit- und Fitnessangeboten für Stadtteil und Schule. Die das Plangebiet prägenden und überbereichlichen Grünzüge erfahren auf diese Weise eine wertvolle ökologische Vernetzung.
Für die, durch die Hauptstraße und die prägende topografische Situation sich selbst definierenden, drei Planungsbereiche werden Gebäudekomplexe entwickelt, die auf die jeweiligen spezifischen Gegebenheiten abgestimmt sind. Die „Grüne Mitte“ bietet beispielsweise interessante, durch die Topographie bedingte, Wegeverläufe sowie spannende Blickbeziehungen zum Ortskern. Der „Quartiersplatz“ dahingegen offeriert ein gemeinschaftsförderndes Freiflächenangebot und öffnet sich zum tangierenden Waldbesatz. Der „Kindertreff“ bietet zudem ein Spiel- und Aufenthaltsangebot unter Bestandsbäumen und dient als Einleitung in das neue Quartier aus Richtung der bestehenden Bebauung. Diese Gliederung in Teilbereiche ermöglicht darüber hinaus eine Ausführung des Konzepts in Bauphasen.
Dem ortstypischen Bild entsprechend hat die geplante Bebauung ein „Gesicht zur Straße“. Gebäude „in 2. Reihe“ werden über halböffentliche Bereiche wie Eingangshöfe oder Wohnwege erschlossen.
Durch die gewählten Wohnformen mit den jeweils dazu gehörenden Erschließungssystemen kann auf zusätzliche öffentliche Straßen im Plangebiet verzichtet werden. Die Ausbildung des Wegesystems im Quartier schafft nicht nur hier eine nachbarschaftsfördernde Vernetzung, sondern nimmt auch alle wichtigen Wegeverbindungen außerhalb des Plangebiets auf.